Beschreibung der Wegstrecke des Meditationswegs Münchhausen-Christenberg
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah …
Gehen Sie doch einmal den „Meditationsweg Perlen des Glaubens“ von Münchhausen zum Christenberg.
Die Stationen entlang des Weges sind den „Perlen des Glaubens“ nachempfunden, einer „Gebetskette“, mit deren Hilfe schon viele Menschen Erfahrungen zum Beten gesammelt haben.
Die Perlen des Glaubens sind ein Perlenkranz, bestehend aus achtzehn verschiedenen Perlen. „Jede einzelne Perle hat ihre eigene Bedeutung. Sie steht für eine Lebensfrage, einen Gedanken, ein Gebet. Zu einem Perlenband zusammengefügt können die Perlen ein Sinnbild des Lebensweges sein. Sie machen den Glauben begreifbar. Sie regen dazu an, christliche Traditionen neu zu entdecken und zu verstehen. Sie sind ein Katechismus (Glaubensunterricht) für die Hände, ein einfaches Hilfsmittel, den eigenen spirituellen Weg zu finden und einzuüben.“
(Kristin Faupel-Drevs, Perlen des Glaubens, Einübung in die Spiritualität, Hamburg 2003).
Für den Meditationsweg bedeutet dieser Ansatz konkret: entlang des Weges stehen 12 Stelen, die ihre Namen von den Perlen des Perlenkranzes entlehnen. So gibt es also
die Gottesperle – die Ich-Perle – die Tauf-Perle – die Wüsten-Perle – die Perle der Gelassenheit – die zwei Perlen der Liebe zu Gott und den Menschen – die drei Perlen der Geheimnisse – die Perle der Nacht – die Perle der Auferstehung. In den Kranz eingeschlossen sind außerdem noch sechs Perlen der Stille.
Der Weg zwischen den einzelnen Stelen steht für sich und lädt durchaus auch zur Stille ein. Somit stehen die Perlen der Stille für den Weg zwischen den Stationen.
Die Inhalte der Tafeln versuchen die Aussage des Standortes, also die Natur, mit biblischen Texten und mehr allgemeinen Lebensweisheiten zu verbinden.
Der Weg beginnt an der „Kapelle am Weg“, dem Kirchturm in Münchhausen. Eine Tafel am Turm zeigt die Wegbeschreibung und darunter die erste Tafel mit dem Text: „Gott, du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir. – Ich möcht, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht …“
Und so reiht sich eine „Glaubensperle“ an die andere bis hin zur letzten Stele an der Christenbergkirche. Und wie am Anfang ist diese abschließende Perle wieder eine Gottesperle. Am Ende unseres Weges also: Gott!
Eine besondere Station auf diesem Pilgerweg ist ungefähr auf halber Wegstrecke der Spiegelteich.

Die glatte Oberfläche des Wassers spiegelt die Kirche, verändert sich selbst aber nicht; sie wird gar nicht beeindruckt, nicht aus ihrer Ruhe gebracht. Was könnte besser an diesen Ort passen als die Perle der Gelassenheit: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine von dem andern zu unterscheiden.“ Von Spiegelteich an geht es nun stetig bergauf. An einer der nächsten Stationen ist zu lesen: „Einer trage des anderen Last …“ Das hat schon etliche Pilger inspiriert, spontan ihre Rucksäcke zu tauschen.
Sind Sie neugierig geworden? Dieser Meditationsweg kann jederzeit – und nicht nur an Sonntagen oder in den Ferien – gegangen werden. Und wer sich nicht gerade montags oder dienstags auf den Weg macht, kann sich nach der etwa fünfeinhalb Kilometer langen Wanderung hoch zum Christenberg mit einer Einkehr und Stärkung im Waldgasthaus belohnen.