Die evangelische Kirche Münchhausen

Die evangelische Kirche in Münchhausen ist eine von sechs Kirchen in der evangelischen Kirchengemeinde Christenberg-Hollende. Diese Gemeinde besteht aus den Ortschaften Niederasphe, Simtshausen, Treisbach, Wollmar und Münchhausen. Die sechste Kirche ist die Martinskirche auf dem Christenberg.

Zur Geschichte der Kirche

Sie stehen hier am Chorturm des aus dem frühen 15. Jahrhundert stammenden vorherigen Kirchenbaus. Dieser wurde wegen Baufälligkeit in den Jahren 1973/74 abgetragen und durch einen zweckmäßigen Neubau ersetzt. Lediglich der Turm mit seiner achtseitigen gestaffelten Haube blieb erhalten.

Oben im Turm hängen drei Glocken, die zum allgemeinen Läuten morgens, mittags und abends, zu den Gottesdiensten, zu Feiertagen, Hochzeiten, Beerdigungen erklingen. Etwas besonderes ist das Geläut am Samstag. Abends um sieben, in der dunklen Jahreszeit um sechs Uhr, läuten alle drei Glocken in abwechselnder Reihenfolge insgesamt 15 Minuten lang.

So sah die Kirche vor den Umbauarbeiten aus. Auf der rechten Abbildung sind hinter den großen Fenstern die Geländer der oberen Empore zu erkennen.

Links die alte Vogt-Orgel auf ihrer Empore im Chorraum. Rechts der Innenraum mit zwei übereinander verlaufenden Emporen. Auf der Stirnseite sind an der oberen Empore die sechs Tafeln zu erkennen, die auch in der neuen Kirche an der Empore hängen.

Die Kapelle am Weg

Im Jahr 2000 wurde der Kirchturm, für den man bis dahin so keine rechte Verwendung hatte, zu einer Kapelle am Weg umgestaltet. Sie ist tagsüber geöffnet und lädt Passanten zu einer Pause, zu Stille und Besinnung ein.

Der Meditationsweg

Seit 2007 beginnt an dieser Stelle der Meditationsweg. Die Idee dahinter ist die Verbindung von Bewegung in der Natur und geistiger Einkehr und orientiert sich an den Perlen des Glaubens. Am Start hier an der Kirche und am Ziel an der Martinskirche auf dem Christenberg steht jeweils die Gottesperle. Für jede Perle steht entlang des Weges eine Station mit Texten, als Anregung zum Nachdenken über Gott und die Welt, den eigenen Weg, die eigene Spiritualität. Seien Sie neugierig und probieren es einmal aus. Vertiefen Sie ihre Eindrücke und die Wirkung des Weges, indem Sie die Strecken zwischen den Stationen schweigend zurücklegen.

Die alte Vogt-Orgel

Die Orgel im alten Kirchenbau, mit 14 Registern, zwei Manualen und Pedal, wurde 1882 vom Korbacher Orgelbauer Eduard Vogt errichtet. Sie wurde 1973 ausgebaut und war vorübergehend in Privatbesitz. Dann wurde sie erneut abgebaut und eingelagert. Dank privater Initiative wurde sie wiederentdeckt und mit Geschick und Hartnäckigkeit zu einem Orgelprojekt geformt. Mittlerweile ist die Orgel komplett restauriert und wiederhergestellt und wartet auf den Einbau und ihren ersten Auftritt in der Martinskirche auf dem Christenberg.

Innenraum mit der Glasfront nach Osten. Rechts die Böttner-Orgel von 1976.

Die Kirche heute

Die Orgel, die heute in der Kirche spielt, hat der Frankenberger Orgelbauer Böttner in 1976 errichtet. Das Kreuz an der Wand hinter dem Altar wurde aus Balken des alten Daches gezimmert. Das Kruzifix ist aus dem 17. Jahrhundert. Sechs Bilder mit biblischen Motiven zieren die Brüstung der Empore, sie stammen aus dem 18. Jahrhundert. Bemerkenswert ist die Verglasung auf der Ostseite der Kirche.

Das alte Kruzifix auf dem Kreuz aus Dachbalken. Rechts die sechs Motivtafeln aus der alten Kirche.