Der Förderkreis Christenberg e.V. heißt Sie herzlich willkommen auf dem 387 m hohen Christenberg. Sie stehen vor der Martinskirche. Möchten Sie auch einen Blick ins Innere des tausend Jahre alten Gemäuers werfen? Im Waldgasthaus kann der Schlüssel – während der Öffnungszeiten – ausgeliehen werden.
Die Martinskirche stellt sich vor
»Warum heiße ich eigentlich Martinskirche?«


Gehen Sie einige Schritte zurück zum Schild Nr. 13 des Meditationsweges. Am Pfosten unterhalb des Schildes ist das links abgebildete Enblem angebracht.
Die Kirche auf dem Christenberg wurde schon früh dem Heiligen Martin geweiht. Das Enblem soll auf die Bedeutung der Kirche – wie auch des gesamten Christenberges – als eine Station auf den Wegen europäischer Kultur hinweisen.
Der Fußabdruck des Heiligen Martin will uns dazu einladen, selbst in Martins Fußstapfen zu treten und die Tradition des Teilens und der christlichen Nächstenliebe zu fördern.



Tausend Jahre Kirche auf dem Christenberg
Bereits im elften Jahrhundert wurde die heutige Kirche errichtet: mit dem romanischen Mittelbau und dem Wehrturm mit seinen zwei Meter dicken Wänden. Ursprünglich befand sich eine halbrunde Apsis (siehe Beispielbild) am östlichen Ende der Kirche. Diese wurde abgetragen und im Jahr 1520 durch einen Anbau im Stil der Spätgotik und in einer Fünf-Achtel-Bauweise errichtet. Durch die hohen Fenster dieses Chorraumes fällt viel Licht ins Kircheninnere und erhellt den Raum. Mit den viel kleineren je zwei romanischen Fenstern auf der Nord- und Südseite des Kirchenschiffes dürfte der Raum zuvor erheblich düsterer gewirkt haben. Besonders eindrucksvoll ist die Stimmung, wenn am frühen Morgen des Ostersonntages während des Gottesdienstes das Licht der aufgehenden Sonne in den Chorraum fällt.
Auch der Turmhelm mit den vier Ecktürmchen wurde erst 1520 aufgesetzt. Die außen sichtbaren mächtigen Strebepfeiler weisen auf eine hohe Belastung der Wände hin, verursacht durch die steinerne Gewölbedecke des Kirchenschiffes. Im Jahr 1817 wurde diese Gewölbedecke aus dem Kirchenschiff herausgebrochen. Mit dem so gewonnenen Baumaterial hat man dann das Kirchenschiff erhöht. Der Maueransatz ist deutlich zu erkennen. Durch die Erhöhung des Kirchenschiffes konnten zwei übereinander verlaufende Emporen (siehe folgendes Bild) eingebaut werden. Und damit nun auch genügend Licht einfallen konnte, wurden die kleinen romanischen durch große klassizistische Fenster ersetzt.


1953 war die Kirche erneut reparaturbedürftig. Zur Durchführung kam eine einfache und historisch dennoch richtige Lösung. Die baufälligen Emporen wurden wieder aus der Kirche entfernt, die klassizistischen Fenster vermauert und durch die ursprünglichen romanischen Fenster ersetzt. Oben in der Nordwand sind von außen noch zwei alte Fensterstürze zu erkennen. Bei Grabungen in den Jahren 1953 und 1954 wurden außerdem Überreste von zwei noch älteren Vorgängerbauten der Kirche gefunden: sie stammen aus ottonischer (um das Jahr 1000) oder sogar aus karolingischer Zeit (um das Jahr 800).



Im Jahr 2006 wurde der Innenraum nochmals umgestaltet. Bei dieser letzten großen Renovierung wurden die Bänke durch Stühle ersetzt. Es steht auch kein großer Ofen mehr hinten im Wehrturm. Eine unsichtbar in Boden und Wänden eingebaute elektrische Heizung temperiert heute – bei Veranstaltungen an kühleren und kalten Tagen – den Innenraum.
Bauarbeiten in 2025
Und heute, in 2025, steht eine weitere Neuerung an: die Martinskirche erhält eine neue Orgel! Besucher unserer Gottesdienste und Veranstaltungen kennen die elektronische Orgel, die bislang den Gesang begleitete oder zu Konzerten erklang, und das mit beachtlichem Klangumfang.
Die ehemalige Orgel aus der Dorfkirche von Münchhausen, erbaut 1882 vom Korbacher Orgelbauer Eduard Vogt, wurde beim Um- und Neubau der Dorfkirche entfernt. Sie war danach in Privatbesitz, wurde Jahre später eingelagert, wiederentdeckt und gelangte auf verschlungenen Pfaden schließlich zu einem abenteuerlichen und spannenden Orgelbauprojekt. Doch das ist eine andere Geschichte, darüber wird später und ausführlicher noch berichtet.
Inzwischen wurde die alte Orgel von Orgelbaumeister Andreas Schmidt und seinen Mitarbeitern in der Werkstatt in Linsengericht restauriert und in der Martinskirche auf dem Christenberg neuaufgestellt.
Aus diesem Grund war die Martinskirche zeitweise für die Öffentlichkeit geschlossen, damit die Orgelbauer in Ruhe und ungestört ihre Arbeit verrichten konnten. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis, sollten Sie vor verschlossener Tür gestanden haben. Unsere Geduld wird jetzt belohnt mit einer neuen Sehenswürdigkeit, die den Kirchenraum nachhaltig verändert hat.
Neugierig geworden? Dann holen Sie sich den Schlüssel und machen einen Rundgang durch die Martinskirche. Und bei weitergehendem Interesse bieten wir Führungen an. Informieren Sie sich auf unseren Internetseiten unter www.foerderkreis-christenberg.de und fragen Sie gerne nach unter info@foerderkreis-christenberg.de.
